Statement
Es geht uns Alle an!!
Deswegen mache ich auch mit dieser HP auf dieses Thema aufmerksam.
Zumal es im Suchtbereich auch viele Infizierte Menschen gibt.
Hepatitis B Infektionsrisiko und aktive Immunisierung
Eine Risikosituation sich mit HBV zu infizieren besteht in Deutschland vor allem für Berufe, die den Gesundheitsdienst umfassen sowie für andere Personengruppen mit erhöhtem HBV-Infektionsrisiko. Dazu zählen:
Dialysepatienten
HIV Patienten
Patienten mit anderen Hepatitisvirusinfektionen
Familienmitglieder von HBsAg-Trägern
Sexualpartner von HBsAg-Trägern
Patienten in psychatrischen oder Fürsorgeeinrichtungen
homosexuelle Männer
Prostituierte
länger einsitzende Strafgefangene
gefährdete Personen in Kindergärten , Schulklassen etc.
Reisende in Hochprävalenzgebiete mit zu erwartendem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung.
Impfempfehlung der STIKO:
Präexpositionell
Expositionell gefährdete Personen durch Kontakt mit HBsAg Trägern in Familie und Gemeinschaft wie z.B. Kindertagesstätten
Hepatitis B gefährdetes medizinisches/ zahnmedizinisches Personal, Medizinstudenten, Personal und Patienten in psychiatrischen Einrichtungen, Personen mit Infektionsrisiko durch Blutkontakt mit möglicherweise infizierten Personen wie z.B. Polizisten, Gefängnispersonal, Sozialarbeiter
Reisende/Berufstätige in Hepatitis B-Endemieländern
Postexpositionell
Medizinisches Personal z.B. nach Stichverletzungen mit potentiell infektiösem Material
Neugeborene HBsAg positiver Mütter
STIKO-Empfehlung zur Hepatitis A-Impfung (vgl. Ganten S.54)
Bei Impflingen unter 40 Jahre die keiner spezifischen Risikogruppe angehören ist eine Testung auf Impferfolg nicht notwendig. Bei allen anderen Risikogruppen wird die Testung auf Impferfolg empfohlen, da entsprechende Mutantenbildungen einen Impfschutz verhindern. Neugeborene HBsAg-positiver Mütter sind innerhalb von 12 Stunden zu impfen. Säuglinge und Jugendliche sollen ensprechend den Empfehlungen der STIKO des RKI nach dem 2. vollendeten Lebensmonat bzw. Jugendliche bis zum vollendeten 17. Lebensjahr geimpft werden, da die Kassen bis zu diesem Alter die Kosten für die Impfung übernehmen. Bei berufsbedingten Risikogruppen übernehmen Arbeitgeber oder die Kassen die Impfkosten auch bei Erwachsenen.
Der Zeitpunkt der Impfung sollte beim Personal im Gesundheitswesen vor Aufnahme der Berufsausbildung, bei Medizin- und Zahnmedizinstudenten vor Beginn des Studiums, bei Patienten vor Eintritt der Dialysepflicht und bei Patienten in Psychatrischen- oder Fürsorgeeinrichtungen vor Aufnahme in die Einrichtung erfolgen.
Hier muss der Unterschied zwischen aktiver und passiver Impfung erkärt werden: Was ist aktiv, was ist passiv?
Zur passiven Immunisierung steht spezifisches Hepatitis B-Immunglobulin (HBIg) zur Verfügung; einmal als i.m.-Präparat mit mindestens 200 IE Anti-HBs/ml und zweitens als i.v.-Präparat mit 50 IE/ml.
Indikationen für die passive Immunisierung sind Neugeborene HBsAg positiver Mütter in Kombination mit der aktiven Impfung oder Personen ohne Immunschutz nach Nadelstichverletzung mit HBsAg positivem Material. Die Dosierung für die i.m.-Präparate beträgt 0,06 ml/kg KG und 0,12-0,24 ml/kg Körpergewicht für die i.v. Präparate.
Eine weitere Indikation für die Passivimmunisierung sind HBsAg positive Lebertrans-plantionskandidaten, die peri- und postoperativ Anti-HBs Immunglobulinpräparate erhalten, um die Reinfektion des Spenderorgans zu verhindern. Protektive Anti-HBs Titer von > 100 U/l sind hierbei aufrechtzuerhalten.
Bei akuten Infektionen mit HBV muss innerhalb 4-48 h passiv geimpft werden, da der natürliche Anti-HBs Titter ( 1:100) von unserem IgM und IgG nicht ausreicht. Alle anderen Personengruppen sind seit 1981 passiv in drei Zyklen zu impfen.
Das Risiko, HBV-Dauerträger zu werden, wird bei passiver Immunisierung von 70 % und bei aktiver Impfung um ca. 90 % reduziert. Der aktive Impfschutz besteht für wenigstens 10 Jahre und sollte dann aufgefrischt werden (vgl. W. Jilg in Zeitschrift für Gastroenterologie 2004, S. 689 ff.). Die Grundimmunisierung besteht aus drei intramuskulären Impfungen in den M. Deltoidus im Abstand von 0, 1 und 6 Monaten (bei Blutungsneigung subkutan).
Bei Immunsupprimierten wird aufgrund der geringeren Immunantwort (Seroprotektion nur in ca. 30-40 %) mit der doppelten Dosis geimpft. Seit 1995 ist die Hepatitis B-Impfung als Regelimpfung im Impfkalender für Kinder aufgenommen.
Die STIKO empfiehlt darüber hinaus für folgende Personengruppen eine aktive Hepatitis B-Impfung:
Eine Impfung immuner, anti-HBc positiver Patienten oder chronischer Virusträger ist ungefährlich, aber unnötig. Ca. 4 Wochen nach Beendigung der Grundimmunisierung sollte eine Impftiterkontrolle zur Abschätzung der Schutzdauer erfolgen. Langzeitunter-suchungen an Geimpften haben gezeigt, dass bei Personen, die auf die Grund- immunisierung (Anti-HBs ≥ 100 U/l) gut angesprochen haben, auch bei Absinken der Anti-HBs Spiegel in nicht mehr messbare Bereiche offenbar ein Schutz vor einer klinisch manifesten HBV Infektion besteht. Dieser Schutz beruht auf dem Vorhandensein eines spezifischen Langzeitgedächtnisses, das wahrscheinlich Jahrzehnte selbst bei Abwesenheit von messbaren Anti-HBs Anti körpern noch vorhanden ist. Bei Kontakt mit HBsAg positivem Material kommt es sehr rasch wieder zu einer induzierten Antikörperantwort, die zusammen mit zellulären Abwehrmechanismen die Replikation des Virus verhindert. In der Schweiz und in der USA sind daher bei einmal erfolgreicher Hepatitis B-Impfung weder Titerkontrollen noch Auffrischimpfungen empfohlen.
Anti-HBs (> 100 IE/l) => Wiederimpfung (1 Dosis) nach 10 Jahren
Die aktive Hepatitis B-Impfung ist mit einer Seroprotektionsrate von > 90% als sehr hoch immunogen einzustufen. Protektive Anti-HBs Spiegel sind als Anti-HBs > 10 IE/l
Die Impfantwort ist
bei Frauen besser als bei Männern
bei jüngeren Geimpften (< 40 Jahre) besser als bei alten Personen
bei Nichtrauchern und Schlanken besser als bei Rauchern und übergewichtigen Personen
bei Immunkompetenten wesentlich besser als bei Immunsupprimierten wie z.B. Dialysepatienten
Etwa 5 % der gesunden Bevölkerung sprechen nicht auf eine Hepatitis B-Impfung an. Hier bietet sich als Möglichkeit eine intradermale Impfung oder eine zweimalige intramuskuläre Nachimpfung an. Hierdurch kann man bei etwa 50 % der Nonresponder Anti-HBs-Werte über 10 U/l erzielen.
Seit 1997 steht die kombinierte Hepatitis A/B- Impfung (Twinrix®) zur Verfügung, die nach zweimaliger Applikation (0-6 Monate) eine Grundimmunisierung darstellt. In über 95 % entwickelten gesunde Personen protektive Antikörper gegen die Hepatitis A- und B-Komponente. Seit 2001 ist auch das Schnellimpfschema 0-7-21 Tage mit einer Boosterimpfung nach 12 Monaten in Deutschland zugelassen.
Notrufnummern für Deutschland:
Feuerwehr und Rettungsdienst: 112
Bundesweite Sucht- und Drogenhotline: 01805-313031
Polizei: 110
Vergiftungszentralen: Deutschland: 030/19240
Österreich: 01/406 43 43
Schweiz: 145