AlleTexte sind mit
freundlicher Genehmingung von www.hepatitis-care.de hier reingestellt.
Die HIV-Therapie während der HCV-Therapie: was ist zu beachten?
Manchmal ist es nötig, die HIV-Therapie vor Beginn der Hepatitis C-Therapie zu modifizieren. Daher ist es wichtig, zu einem Arzt zu gehen, der sich sowohl mit der Hepatitis-C-Therapie als auch mit der HIV-Therapie auskennt.
Einige Medikamente führen bei Patienten mit einer Leberzirrhose zu einem erhöhten Risiko für Leberversagen (Dekompensation der Leberzirrhose) und Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) haben.
Ein anderes kann eine Anämie verursachen. Dadurch kann eine mögliche Hämolyse, also ein Platzen der roten Blutkörperchen, die als Nebenwirkung von Ribavirin auftreten kann, verstärkt werden.
Da die Ribavirindosierung jedoch insbesondere zu Beginn der HCV-Therapie so hoch wie möglich gehalten werden sollte, kann das Therapieansprechen verschlechtert werden. Das liegt daran, dass man bei einer starken Anämie die Ribavirindosis verringern muss.
Einfluss der antiretroviralen Therapie auf den Verlauf der Hepatitis C
Eine der wesentlichen Fragen der vergangenen Jahre war es, ob sich seit Einführung der HAART bzw. durch den Einsatz von HAART der ungünstige Verlauf der Hepatitis C bei HIV/HCV-Koinfektion beeinflussen lässt. Diese Frage ist nach wie vor nicht abschließend geklärt.
Es gibt Studien, die zeigen, dass durch den Einsatz von HAART der ursprünglich deutlich schlechtere Verlauf der Hepatitis C verlangsamt wird und sich dem natürlichen Verlauf bei Patienten ohne HIV-Infektion zumindest annähert.
Andere Analysen konnten das nicht zeigen. Das hängt möglicherweise damit zusammen, dass die Hepatitis C die Hepatotoxizität mancher HIV-Medikamente verstärken kann.
Folgende Medikamente sollten bei einer HIV/HCV-Koinfektion nicht oder mit Vorsicht eingesetzt werden:
Vermeiden |
Mit Vorsicht einsetzen |
Didanosin |
(DDI) |
Nevirapin |
Stavudin |
(D4T) |
Tipranavir |
Zidovudin |
(AZT) |
Darunavir |
Abacavir |
(ABC) |
|
Zwar sind unter alle für die antiretroviralen Therapie zur Verfügung stehenden Präparate Fälle von schwerer Hepatotoxizität beobachtet worden. Insgesamt überwiegen jedoch die Vorteile einer HAART deutlich mögliche Nachteile wie einem erhöhten Risiko von HAART-assoziierter Hepatotoxizität.
Laborkontrollen während der Therapie
Regelmäßige Arzttermine sind Pflicht! Patienten, die gut überwacht werden und denen beim Auftreten von Nebenwirkungen von ihrem Arzt unterstützt werden, haben eine höhere Chance auf Heilung.
Während der Therapie kann sich das Blutbild stark verändern. Deswegen sollte regelmäßig das Differenzialblutbild (mit Angabe der neutrophilen Granulozyten) und die Leberwerte gemessen werden – anfänglich alle 2 Wochen, später alle 2 bis 4 Wochen.
Die Zeitpunkte der Bestimmung der HCV-RNA während der Therapie ergeben sich aus dem Flussdiagramm d.h. Woche 4, 12, 24, 48 und ggf. 72.
* bei Patienten mit niedriger Ausgangsviruslast und minimaler Fibrose
Zur Beurteilung des anhaltenden Therapieerfolges 24 Wochen nach Ende der Therapie wird eine weitere sensitive PCR durchgeführt.
Bei einer HIV/HCV-Koinfektion sollten die Verlaufsparameter der HIV-Infektion alle 12 Wochen bestimmt werden.
Alle 12 Wochen sollte das TSH bestimmt werden, um eine mögliche Schilddrüsenfunktionsstörung zu erfassen. Gleiches gilt für den Blutzucker.
Bei Patientinnen sowie Partnerinnen von Patienten empfiehlt sich ein monatlicher Schwangerschaftstest.
zurück