Heroin ist aufgrund der für einen Anteil der Konsumenten überwältigenden psychischen Wirkung eine Substanz mit vergleichsweise hohem Suchtpotenzial. Heroin zählt zu den Substanzen mit dem höchsten Suchtpotential überhaupt. Sicheres Symptom für eine physische Abhängigkeit sind die körperlichen Entzugserscheinungen, die je nach individueller Konstellation bereits nach 2 Wochen täglichen Konsums auftreten.
Die Konsumform bzw. -dosis korreliert sehr häufig mit dem Grad der körperlichen Abhängigkeit. Mit häufigerem Rauchen oder nasalen Konsum und damit steigender Toleranz wird diese Einnahmeform häufig unökonomisch, da bei beiden genannten Konsumformen im Schnitt ~2/3 des Wirkstoffes bei der Einnahme verloren gehen, ohne dass sie an ihren Wirkort – die Opioidrezeptoren – gelangt sind und Heroin am Schwarzmarkt gekauft extrem teuer ist. So sind Abhängige oft gezwungen, auf intravenöse, subkutane und intramuskuläre Injektion überzugehen, was durch die höhere Wirkstoffaufnahme auch die Toleranz noch weiter steigen lässt.
Oft versetzen Konsumenten ihren gesamten Besitz, um die Sucht zu finanzieren, was meist mit einem sozialen Abstieg verbunden ist. Die Süchtigen sind dann manchmal nicht in der Lage, ihrer Arbeit nachzugehen, werden obdachlos, auch weil sie es nicht mehr schaffen, ihren Verpflichtungen (Ämtergänge, etc.) nachzukommen oder weil das gesamte Bargeld in Drogen investiert wird.
Es gibt andererseits eine nicht bekannte Zahl von Heroinabhängigen (über die z. B. in der niedrigschwelligen Drogenhilfe immer wieder berichtet wird), die ihrer Arbeit geregelt nachgehen und ihrem Umfeld ihre Abhängigkeit „erfolgreich" verheimlichen können, manche Studien deuten sogar darauf hin, dass es erheblich mehr Einmal- bzw. Gelegenheitskonsumenten als psychisch oder zusätzlich körperlich Abhängige gibt, von welchen wiederum viele sozial integriert sind und nicht als von illegalen Substanzen Abhängige auffallen. Diese Phänomen ist auch von anderen Abhängigkeiten wie z. B. dem Alkoholismus bekannt, häufig erhalten diese Abhängigen Unterstützung aus ihrem Umfeld, das ihnen viele Aufgaben abnimmt und ihre Abhängigkeit vor der Umwelt geheimhält, meist ist die Ursache für diese Unterstützung die sogenannte Co-Abhängigkeit. Heroinsucht muss also nicht notwendigerweise mit einem sozialen Abstieg einhergehen, stellt also keine Ausnahme unter den Abhängigkeiten dar.